Volksstück von Peter Turrini
Die Handlung von Peter Turrinis 2018 am Wiener Theater in der Josefstadt uraufgeführtes Volksstück haben wir von Wien nach Kempten verlegt: Gustl, ein vorzeitig in den Ruhestand versetzter Postbote hatte vor Jahren Herta, eine lebenslustige, immer kurz vor der Sperrstunde Schlager oder Kärnt’ner Lieder singende Kellnerin so lange angeschwärmt, bis sie ihm eines Abends nachhause folgte - und seither mit ihm dort lebt. Unter einer Bedingung: Einen bis dahin ungenutzten Raum in seiner Wohnung musste Gustl versprechen, wie ein “Fremdenzimmer“, für Hertas seit vielen Jahren plötzlich verschwundenen Sohn frei zu halten . . .
Ihre inzwischen in Sprachlosigkeit erstarrte Beziehung konfrontiert der Autor mit einem eines Tages ins Wohnzimmer gestellten jungen Afrikaner. Die persönliche Überforderung mit Asylbewerbern fließt ungefiltert in die hilflose Artikulierung der eigenen Defizite. Die beiden ziehen den Fremden übergangslos in ihr Leben. Beinahe scheint es, als hätten sie auf jemanden gewartet, der die Leerstellen ihres Daseins füllen könnte. Bis ein märchenhafter Höhenflug die drei aus ihrer Einsamkeit und Kälte in eine bessere Zukunft entführt . . .
Produktion: Musisches Zentrum Altusried
Regie: Uli Schwab